Das Dorf

18Jettenstetten ist ein kleines  Dorf im Herzen Bayerns, am Rande des oberbayrischen Landkreises Erding zu Niederbayern mit 97 Einwohnern.

Jettenstetten ist bereits in Urkunden des Regensburger Stiftes Sankt Emmeran erwähnt. In Dokumenten, die in der Zeit von Bischof Baturich (817-847) entstanden sind, wird “Jahaza” als Kirchenort nahe Velden (Feldun) erwähnt. Der Ortsname soll aus “Jetto” einem Personennamen und “Stetten”, von Statt, Hofstatt, entstanden sein.

Über 200 Jahre blieb Jettenstetten Eigentum von Sankt Emmeran. Um das Jahr 1150 ist ein Engilwan die Idensteti (andere Quellen: Jedenstette) als Wohltäter des Stifts Berchtesgaden in dortigen Aufzeichnungen erwähnt. Anno 1443 wahr Jettenstetten Probstei und Pfleggericht der bayrischen Herzöge. Als Eigentümer des Schloßes ist Ritter Wilhelm Engelshofer, dessen Sohn Georg und Gemahlin Agnes in der Kirche begrabenliegend verzeichnet.

Jettenstetten (1)“Ihr Grabstein dient jetzt der Kirche als Plaster” wird in einer bereits maschinengeschriebenen Quelle aus unserem Jahrhundert über die Grabplatte des Ehepaares Engelshofer geklagt. Heute hat die arg mitgenommene Platte ihren neuen Ort an der westlichen Innenwand der Kirche.

Auf die Engelshofer folge das edle Geschlecht der Pucher. Nach Sigismund Pucher (bis 1514) kamen Christoph Pucher, der ebenfalls mit seiner Gemahlin in der Kirche begraben liegt. Als Nachfolger galten Hans Pucher (bis 1620), der mit Maria, geborene Westacherin von Moosen, verheiratet war. Wilhelm Pucher (bis 1630), Johann Sigmund Freiherr von Pucher (bis 1667), letzterer Kammerrat des Kurfürsten von Bayern. Weitere Besitzer in langer Reihe liegen ebenfalls mit ihren Gemahlinnen in Jettenstetten begraben.

Im Jahre 1673 weitet der neue Eigentümer Schloßherr Adam von Puch, seinen Besitz gewaltig aus. Er kaufte die Rittergüter von Taufkirchen an der Vils, Schwindegg sowie Altenerding. Später kam die Hofmark Jettenstetten an das Stift Berchtesgaden, wurde “hochfürstliche Probstei” genannt.

img011Bereits um das Jahr 1723 war das einstige Schloß von Jettenstetten unbewohnt und das Dorf eine Filiale der Pfarrei Velden. Der Sprengel Jettenstetten wurde 1922 der damals neu errichteten Pfarrei Gebensbach zugeschlagen. Seit 1972 wird Jettenstetten wieder von Velden aus seelsorgerlich betreut, kirchenrechtlich ist St. Margareta Filialkirche der weiter bestehenden Pfarrei Gebensbach.

 

Die Geschichte Jettenstettens nach Jahreszahlen

  • 817 – 847 Jazaha als Kirchenort nahe Velden (Feldun) erwähnt
  • 1120 Engilwan von Jettenstetten urkundlich erwähnt
  • 1150 Engilwan de Jedenstete Wohltäter des Stifts Berchtesgaden
  • 1443 Probstei und Pfleggericht der bayerischen Herzöge Besitzer Ritter Wilhelm Engelshofer
  • Zweite Hälfte 15.Jahrhundert Bau des gotischen Backsteinbaues Sankt Margareta 1514 Sigismund Pucher
  • 1620 Hans Pucher mit Gemahlin Maria, geb. Westacherin von Moosen
  • 1667 Freiherr von Pucher, Kammerrat des Kurfürsten von Bayern
  • 1673 Schlossherr Adam von Puch kauft die Rittergüter von Taufkirchen an der Vils Schwindegg sowie Altenerding
  • 1723 Schloss unbewohnt, Dorf eine Filiale der Pfarrei Velden
  • 1922 Sprengel Jettenstetten der neuerrichteten Pfarrei Gebensbach zugeschlagen
  • 12.6.1922 1. Fernsprecher in Jettenstetten
  • 1993 Renovierung Kirche St. Margareta