Lesung: Herbergssuche wie Hotelbuchung

Herbergssuche wie Hotelbuchung

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Moderne Version der Herbergssuche: Anton Aicher bei seiner Lesung in der Kirche

Wie hätte die vergebliche Suche von Maria und Josef nach einer Herberge in Bethlehem tatsächlich verlaufen können, wenn man sie in die heutige Zeit übertragen würde? Diese Frage hat sich Anton Aicher gestellt.

 

 

VON MARIA AICHER

Jettenstetten – Der Autor hat darüber eine 16-seitige Geschichte „ auf guad Boarisch“ verfasst. Mit der heiteren, aber auch emotionalen Version der Herbergssuche begeisterte Aicher die Zuhörer in der gut gefüllten Kirche in Jettenstetten.
Der mit Tannenzweigen und flackernden Kerzen geschmückte Altarraum verlieh der Lesung eine festliche Stimmung. Mittendrin saß Aicher und brachte die Zuhörer mit seiner selbst verfassten Geschichte zum Lachen aber auch zum Nachdenken.
Die Vorgeschichte, die sich möglicherweise vor der Geburt Jesu Christi zugetragen hätten können, schien gar nicht so weit hergeholt. Schon damals wollte man von den Bürgern Israels alles wissen, alle Daten mussten irgendwo registriert werden. Schließlich wollte auch der Kaiser Augustus wissen, wie viele Steuereinnahmen jedes Jahr in seine Kassen gespült werden. Darum holte er die Daten auf althergebrachte Weise ein. Anstatt wie heute sich einfach bei der zuständigen Gemeinde zu melden, mussten Maria und Josef den beschwerlichen Weg nach Bethlehem zurücklegen. Dort angekommen hätte man ihre verzweifelte Suche nach einer Unterkunft mit dem heutigen Hin und Her bei der Buchung eines Hotels für einen Kongress vergleichen können, meinte Aicher.
Die Besucher fanden die moderne wie auch traditionelle Version sehr gelungen und bedachten Aicher mit viel Applaus. Für eine weihnachtliche Stimmung im Kirchenschiff sorgte Markus Liebl, der die Lesung an der Orgel begleitete.
Damit war die Geschichte dieses Abends aber nach nicht zu Ende. Aicher hatte nicht nur die Herbergssuche zu Papier gebracht, sondern auch eine Christkindfigur in eine Krippe modelliert. Diese würde dann von dem Verdener Kurat Michael Etukuri geweiht. Wer nach der Lesung noch Fragen an den Schriftsteller hatte, konnte diese bei einem gemütlichen Beisammensein bei Glühwein und Stollen stellen.DSC_0017Aktuallisiert: 23.12.15