Ludwig Mayr

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Gratulation: Seinen 90. Geburtstag feierte Ludwig Mayr (vorne mit Frau Josefine). Es gratulierten auch Tochter Maria Pölsterl und ihr Mann Hans, Landrat Martin Bayerstorfer und Bürgermeister Franz Hofstetter (hinten, v. l.). Foto: Weingartner

Auch mit 90 noch täglich mit dem Bulldog unterwegs

Jettenstetten – Zum alten Eisen gehört Ludwig Mayr aus Jettenstetten ganz sicher nicht. Trotz seiner 90 Jahre fährt der rüstige Senior noch täglich mit dem Bulldog.

Zu seinem runden Jubiläum gratulierten herzlich Landrat Martin Bayerstorfer und Bürgermeister Franz Hofstetter.

Beim Müllner z’Jettenstetten ist Ludwig Mayr daheim. Die Mühle am Rechlfinger Bach trieb früher ein Wasserrad an. Die Müllerei wurde aber längst aufgeben, weil es sich nicht mehr rentiert hatte, erzählt der Jubilar. Die Mühle war bis in die 70er Jahre betrieben worden. Zu dem Anwesen gehören auch rund 50 Tagwerk Holz. Holzarbeiten oder gar noch mit der Motorsäge schneiden darf der Jubilar nicht mehr, auch wenn er das heute noch gerne machen würde. „Des hod da Doktor verboten.“ Aber er fährt noch jeden Tag zumindest mit dem Traktor durch seinen Wald.

Als achtes von neun Kindern ist der Jubilar zuhause zur Welt gekommen. Und weil Jettenstetten früher zur Pfarrei Gebensbach gehörte, musste er dorthin täglich vier Kilometer zu Fuß zur Schule gehen. Daheim gab es dann Arbeit in der Landwirtschaft und Mühle, ehe er mit nur 19 Jahren zum Militärdienst einrücken musste. Der Jubilar wurde an die Ostfront nach Russland kommandiert. Seine zähe Natur hat ihm wohl damals schon das Leben gerettet, denn er überstand einen Bauchdurchschuss. Der ganze Krieg sei ein „Irrsinn und a Schmarrn“ gewesen, der ihm fünf Jahre seines jungen Lebens kostete. Zwei Jahre an der Front und drei russisches Gefangenenlager im Kaukasus überstand er, ehe er 1946 heimkehren durfte.

Da wartete schon viel Arbeit und es ging wieder aufwärts nach den Kriegswirren. Auch die Liebe fürs Leben fand der Jubilar mit seiner Frau Josefine aus Reichenvils. Geheiratet wurde 1955 in der örtlichen Kirche. Inzwischen sind die beiden zusammen alt geworden und schon 57 Jahre glücklich verheiratet. Aus der Ehe sind zwei Töchter, Zwillinge, hervorgegangen. Das war damals für die Uroma Mayr nicht einfach, erzählte Maria Pölsterl, die jüngere der Zwillinge. Wir hatten ja nur „a paar Pfund und damals gab’s noch nicht Möglichkeiten wie heutzutag“.

Die Mayrs sind zufriedene Leute, die um jeden Tag froh sind, wenn sie auf ihrem Hof noch werkeln können. Und wann immer sie Unterstützung brauchen, ist die Familie zur Stelle. (prä)

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